Die Zughundeausbildung

  • Ein Zughund soll zum Großteil im Familienverband gehalten werden.
  • Trainieren sollte der Hund jedoch immer nur mit ein und derselben Person.
  • Da die typischen Zughunde meist zu den Groß-Rassen gehören, aber auch mittelgroße Rassen mit breiter Brustfront eignen sich meist gut, (dies gilt natürlich auch für Mischrassen!) soll mit dem Ziehen erst im Laufe des 2. Lebensjahres begonnen werden.
  • Bis dahin haben Sie mit Ihrem Hund bereits an einer Grundausbildung teilgenommen (BGH A oder höhere Stufe).
  • Wenn Sie nun Interesse an der Zughundearbeit haben sollten Sie an einem Zughundekurs teilnehmen. Was ist noch zu beachten:

Ihr Hund soll

  1. eine Schulterhöhe von mindestens 50 cm haben.

  2. gesund sein und keine sichtbaren Veränderungen am Körper aufweisen.
  3. einen gültiger Impfschutz (höchstens 12 Monate alt) haben.
  4. bei Läufigkeit nur nach Vereinbarung mit dem Kursleiter teilnehmen.

 

Auf zum Kurs!

  1. Nehmen Sie ausreichend Belohnungshappen (bitte Frischwurst) mit, Belohnung motiviert immer und hilft über Ungewohntes hinweg!
  2. Pro Ausbildungsgruppe nehmen höchstens 5 Hundführer mit ihrem Gespann teil. Auf diese Weise kann gezielt auf die Stärken in jedem Team eingegangen werden.
  3. Nach dem Besuch eines Kurses sind Sie sicher im Einspannen und im Führen Ihres Hundes.
  4. Ihr Hund hat die ersten Unsicherheiten überwunden und einem Aufbau zu einem freudigen und geschickten Zughund steht nichts mehr im Wege.

Was kann man von einem Zughund verlangen, wenn die Zeit aufgewendet und etwa 2mal in der Woche trainiert wird?

Verlangen Sie keinen absoluten Gehorsam: Hunde mit absolutem Gehorsam warten immer auf einen Befehl und entwickeln ihre angeborenen Instinkte nicht. Sie setzen ihre im Laufe der Ausbildung gemachten Erfahrungen nur zaghaft, meist gar nicht um. Daher wird bei richtigen Arbeitshunden, wie Jagd-, Blinden-, Behinderten- und Zughunden eine militante Führung vermieden. Das sagt nicht, dass die Grundregeln des Gehorsams, wie "Sitz", "Platz", "Steh", "Bleib" und vor allem das Herankommen nicht benötigt werden. Im Gegenteil, all das muss gelernt und geübt werden.

Wenn man zu Beginn der Ausbildung von einem Junghund nicht zuviel verlangt, sondern konsequent Anforderung für Anforderung übt, dann ziehen die meisten Hunde freudig und gern. Es ist wichtig, so wenig wie möglich unter Stress und Zwang zu trainieren. Stress schwächt das Immunsystem und verschiedenen Erkrankungen sind mögliche Folgen.

Von einem ca. 2 Jahre alten Zughund kann man dann erwarten, dass er alle Kommandos inklusive "Links", "Rechts" und "Zurück" unangeleint beherrscht.

Mann kann im 3. Lebensjahr durch gutes Training erreichen, dass der Zughund selbständig Engstellen passiert, ohne rechts oder links anzufahren. Dies ist aber nur dann möglich, wenn der Hund immer vor ein und denselben Wagen gespannt wird.

Wenn erst mit einem älteren Hund das Ziehen begonnen wird, kann man nicht erwarten, dass dieser in kürzester Zeit die gleiche Leistung erbringt wie ein von Jugend an behutsam aufgebauter Zughund.

Bei älteren Tieren muss man oft mit auf den Hund abgestimmten Tricks und eine Portion List anwenden, um gute Erfolge zu erzielen. Daher lohnt es sich nach einem Misserfolg, immer wieder mit einer neuen Idee einen Versuch zu starten.